Abgrenzung der Bufferzone im Rahmen der UNESCO Welterbestätten Bewerbung „Great Spa Towns of Europe“

Unterstützung der Stadt Baden-Baden und des Landesamtes für Denkmalpflege

Auftraggeber
Stadt Baden-Baden

Projektzeitraum
2015

Fläche
3972 ha

Bearbeitet durch
Hage, Baeumer, Rabus, und andere

Schwerpunkte:

  • Erarbeitung einer GIS-basierten Sichtraumanalyse der Stadt Baden-Baden und ihrer Umgebung sowie Abgrenzung einer Pufferzone für die UNESCO-Welterbestätte Kurstadt Baden-Baden als Element bedeutender Kurorte Europas
  • GIS-basierte Sichtraumanalyse der Stadt Baden-Baden auf Grundlage eines digitalen Geländemodells
  • Berechnung der Sichtbezüge ausgehend von repräsentativen Referenzpunkten der Stadt Baden-Baden in die umgebende Landschaft sowie von Referenzpunkten aus der Umgebung
  • Fotografische Dokumentation der Sichtbezüge
  • Textliche Interpretation der Sichtbarkeiten hinsichtlich ihrer Bedeutung für eine Anerkennung als UNESCO-Welterbestätte unter Berücksichtigung historischer Blickbezüge
  • Berechnung und Beurteilung möglicher Beeinträchtigungen wie z.B. Windenergieanlagen oder Hochhäuser
  • Gutachterliche Empfehlung zur Abgrenzung einer Pufferzone

Anlass: Im November 2010 veranstaltete das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg zusammen mit ICOMOS Deutschland und der Stadt Baden-Baden eine internationale Tagung zum Thema „Europäische Kurstädte und Modebäder des 19. Jahrhunderts“. Ziel war es, einen Impuls für die gemeinsame Bewerbung verschiedener europäischer Kurstädte zur Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe zu geben. Seitdem hat sich eine Gruppe europäischer Kurstädte zusammengefunden, die unter dem Titel „Great Spas of Europe“ und unter der Federführung der Tschechischen Republik diese Idee weiterverfolgt. Das Land Baden- Württemberg unterstützt die Kandidatur der Stadt Baden-Baden.

Aufgaben: Für die UNESCO-Bewerbung der Stadt Baden-Baden galt es eine Pufferzone für die nominierte Welterbestätte abzugrenzen, um eine räumliche Integrität zu gewährleisten. Für diese wird eine verträgliche Nutzung und Entwicklung geregelt, die dem Schutz des Welterbes dient. Zur Bestimmung der Pufferzone dient eine Sichtraumanalyse als eine zentrale fachliche Basis.

Die Sichtraumanalyse der Stadt Baden-Baden und ihrer Umgebung  Legte besonderes Augenmerk auf einige Planungsvorhaben , welche die räumliche Integrität der Kur- und Bäderstadt zu gefährden drohten (u. a. Windkraftanlagen).

Zur Herleitung und Begründung der Pufferzone wurde wie folgt vorgegangen:

  • Auswahl von insgesamt 18 Referenzpunkten durch das Landesamt für Denkmalpflege und die Stadt Baden-Baden. Hierbei befinden sich 9 Standorte innerhalb der nominierten Welterbestätte und 9 Standorte in der potenziellen Pufferzone. Die Standorte repräsentieren typische Blickbezüge von der Kurstadt in die Landschaft wie auch Blickbezüge von der Landschaft über das Schutzgut hinweg in die Landschaft.
  • Bezogen auf die 18 Referenzpunkte wurde mit einem Geographischen Informationssystem unter Zuhilfenahme des Digitalen Geländemodells die Sichtbarkeit von diesen Punkten aus berechnet und kartographisch dargestellt.
  • Eine Überlagerung der sichtbaren Referenzpunkte zeigt die Häufigkeit ihrer Sichtbarkeit auf.
  • Zudem wurden wichtige Blickbeziehungen und Blickfächer von den 18 Referenzpunkten ermittelt, um ihre Aussichtsmöglichkeiten in die Landschaft beurteilen zu können. Diese wurden zunächst auf Grundlage der vorangegangenen Analysen der (theoretischen) Sichtbarkeit ermittelt und dann durch Geländebegehung überprüft und korrigiert.
  • Im Umfeld von Baden-Baden gibt es einige, den Raum nachhaltig verändernde Planungen oder Planungsabsichten (z.B. Windkraftausbau). Hierzu werden Hinweise zur räumlichen Integrität durch diese Beeinträchtigungen gegeben.
  • Aufbauend auf diesen Grundlagen wurde eine Abgrenzung und Begründung der Pufferzone durchgeführt.
  • Die Ergebnisse wurden textlich aufbereitet und zudem anhand von Karten sowie einer Fotodokumentation dargestellt.