Raum und Wirtschaft CH-D

Vorbereitung und Durchführung eines Forums

Auftraggeber
Hochrheinkommission, Kanton Aargau, Kanton Schaffhausen, Kanton Zürich

Projektzeitraum
2008

Projektpartner
bothdiskurs, Schaffhausen

Fläche
2464 qkm

Bearbeitet durch
Hage

Schwerpunkte:

  • Entwicklung von Grundlagen zu räumlichen Aspekten der Wirtschaftsentwicklung als Vorbereitung eines internationalen Forums „Raum + Wirtschaft im D-CH Grenzraum am Hochrhein“
  • grenzüberschreitende GIS- und Grundlagenauswertungen zu Bevölkerung, Bodennutzung, Standortqualität und Wirtschaftsstruktur
  • Entwicklung eines Grobkonzeptes mit den Elementen Siedlung, Verkehr, Kultur, Freiraum und Wirtschaft
  • Entwicklung von Thesen zu räumlichen Fragen der Wirtschaftsentwicklung
  • Gestaltung, Organisation und Fachmoderation von Workshops
  • Organisation, Durchführung und Nachbereitung von insgesamt zehn Interviews mit Geschäftsführern bedeutender Unternehmen im Grenzraum
  • Das Forum wurde mit den Industrie- und Handelskammen und Wirtschaftsförderern durchgeführt; eine Besonderheit stellen die Interviews mit Geschäftsführer internationaler Firmen im Grenzraum dar.

Der Hochrheinraum ist ein Gebiet zwischen den Agglomerationen von Basel und Zürich. Sowohl von der Agglomeration Basel, als auch vor allem von Zürich aus, reichen Impulse in den Hochrheinraum hinein. Tendenzen zu einer ungesteuerten Entwicklung sind deutlich zu erkennen. Die weitere Entwicklung hin zum Agglomerationsraum gilt es im Sinne einer strategischen Positionierung und raumplanerischen Strukturierung zu gestalten.

Die D-CH Hochrheinkommission hat ein «Regionalentwicklungsprogramm Hochrhein» erstellt. Es unterstützt die Arbeit der Hochrheinkommission, indem anstehende Herausforderungen identifiziert und analysiert sowie mögliche Projekte und Maßnahmen aufgezeigt werden. Das „Regionalentwicklungsprogramm Hochrhein“ verfolgt dabei folgende Ziele:

  • Stärkung und Förderung der Grenzregionen durch Steigerung der Attraktivität als Wirtschafts-, Freizeit- und Wohnregion
  • Ausnutzung der Potenziale und Abbau der Restriktionen der Grenzsituation durch Stärkung grenzüberschreitender Kooperationen. Die Kooperationsprojekte führen zur Schaffung eines Mehrwertes für Bevölkerung, Wirtschaft, Umwelt und Behörden.
  • Beschleunigte Verbreitung innovativer Projektansätze und Zusammenarbeitsformen durch verbesserten Erfahrungsaustausch zwischen den Teilregionen am Hochrhein.

 

Vor dem Hintergrund der landschaftlichen, wirtschaftlichen wie auch raumstrukturellen Potenziale gilt es, den Hochrheinraum zu einem langfristig attraktiven Wirtschaftsraum mit hoher Lebens- und Umweltqualität zu entwickeln. Gefragt sind Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung. Das Prinzip der Nachhaltigkeit braucht auch eine utopische Dimension, um die notwendige Aufbruchsstimmung zu erzeugen und eingefahrene Gleise zu verlassen. Hierzu sind Kommunikation und die Entwicklung neuer Strategien notwendig.

Mit dem Projekt Raum + Wirtschaft wird dieser Gestaltungsprozesses angegangen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf den Aspekten der Raumentwicklung und den Anforderungen grenzüberschreitender Wirtschaftsbeziehungen. Hierzu werden raumstrukturelle Informationen und auch konzeptionelle Überlegungen aufgezeigt. Die Teilkonzepte Siedlung, Verkehr, Kultur, Freiraum und Wirtschaft bilden das „Rückgrat“. Elemente sind „Netze und Nähte, der Ausbau und die Stärkung der Zentren, ein Freiraumnetz als Voraussetzung einer lebenswerten Hochrheinregion sowie „Hightech und High Quality Recreation“ am Hochrhein.

In den Workshops mit den Industrie- und Handelskammern und Wirtschaftsförderern und auch in den Interviews mit Geschäftsführern internationaler Firmen im Grenzraum wurde die Thematik ausführlich diskutiert. Im Mittelpunkt standen folgende Thesen:

  • Grenzwahrnehmung aus Sicht der Wirtschaft: Grenzraum ist nicht gleich Grenzraum – oder das Prinzip der ‚variablen Geometrie’
  • Infrastrukturen, Verkehrsnetze und Datennetze: Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung im Grenzraum
  • Wirtschaftsstandorte im Hochrheinraum: Konzentriert und vernetzt statt dispers und isoliert
  • Soziokulturelle Unterschiede und Grenzkompetenz: Eine Software des miteinander Lebens und Arbeitens
  • Grenzenlos wirkende Arbeitskräfte: Die Grenze als Plus des Arbeitsmarktes