PLENUM steht für „Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt“ in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. Dabei werden Umwelt- und Naturschutzziele nicht durch hoheitliches Handeln, sondern auf freiwilliger Basis erreicht. Solch ein naturschutzorientierter Regionalentwicklungsansatz vernetzt lokale Akteure und stellt finanzielle Fördermittel durch das Land Baden-Württemberg bereit mit dem Ziel, gemeinsam Natur und Umwelt in einem  Gebiet zu erhalten und zu entwickeln.

Mit einer Bewerbung um eine PLENUM-Förderung strebte das Landratsamt Tübingen an, viele Initiativen im Kreis Tübingen zu fördern und voran zu bringen, die sich für die Bewahrung und Inwertsetzung der Kulturlandschaft einsetzen. Gleichzeitig verfolgt der Landkreis eine Politik der Inklusion mit dem Ziel, allen Menschen, also  Menschen ohne sowie mit Behinderungen, die gleichen Möglichkeiten zu bieten wie allen Menschen. Eine Besonderheit war drüber hinaus, dass PLENUM und der Landschaftserhaltungsverband (LEV) in einem gemeinsamen Verein „Vielfalt im Landkreis Tübingen e.V.“ zusammengefasst werden sollten. Die Zielsetzungen beider Bereiche ergänzen sich. Mit dem Zusammenschluss sollte die Abstimmung untereinander optimiert werden.

Nachdem zunächst anhand einer Informationsveranstaltung des Landratsamts ein sehr großes Interesse an dem Format PLENUM für den Landkreis Tübingen bekundet wurde, folgten konkrete Schritte für eine Bewerbung. HHP erarbeitete diese in den Jahren 2012 bis 2013 mithilfe und in Zusammenarbeit mit zahlreicher lokaler und regionaler Akteure. 

Im Zentrum der Bewerbung stand die Entwicklung eines Regionalentwicklungskonzepts. Hierzu bereitete HHP eine Fachtagung für den Landkreis Tübingen vor und erarbeitete mit über 120 regionalen und örtlichen Akteuren die Ausgangssituation und die Möglichkeiten von PLENUM im Landkreis Tübingen. Sechs Arbeitsgruppen dienten dazu, Zielsetzungen für den Landkreis Tübingen sowie Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der angestrebten Entwicklung herauszuarbeiten. Wie Menschen mit Behinderung, mit psychischen Erkrankungen und/oder Langzeitarbeitslose in den Entwicklungsprozess eingebunden werden können, war ebenfalls wichtiger Gesichtspunkt der Betrachtungen. Wesentliche Ergebnisse dieser Veranstaltungen waren eine Präambel und handlungsbezogene Leitvorstellungen zur Umsetzung von folgenden acht Handlungsfeldern:

• Naturschutz
• Landwirtschaft
• Waldwirtschaft
• Erneuerbare Energien
• Regionalvermarktung
• Tourismus
• Bildung für nachhaltige Entwicklung
• Leistungen der PLENUM Geschäftsstelle

Die erarbeiteten Inhalte wurden für die raumbezogenen Ansprüche des Landkreises Tübingen konkret ausgearbeitet und innerhalb des „Regionalen Entwicklungskonzepts 2013 - 2019“ dokumentiert.

Das PLENUM-Programm im Landkreis Tübingen befindet sich nach erfolgreicher Bewerbung seit dem Jahr 2013 in der Umsetzungsphase, welche nun mehr bis zum Jahr 2025 verlängert wurde. Seither sind unter dem Motto „Schützen durch Nützen“ vielfältige Projekte in den verschiedenen Handlungsfeldern initiiert und umgesetzt worden.