Naturparkkonzeption Südschwarzwald

Auftraggeber
Landratsamt Waldshut, Ministerium Ländlicher Raum Baden-Württemberg

Projektzeitraum
1997 - 2001

Projektpartner
FUTOUR, München

Fläche
3904 qkm

Bearbeitet durch
Hage, Bachmann, Mall-Eder

Schwerpunkte:

  • Entwicklung eines Naturparks unter vielfältiger Einbeziehung der Öffentlichkeit und Erarbeitung einer Naturparkkonzeption
  • Entwicklung und Koordination des Projektprozesses
  • Gestaltung, Organisation und Fachmoderation von Steuerungssitzungen, Workshops und Veranstaltungen
  • Organisation, Durchführung und Nachbereitung der Sitzungen von 16 Arbeitsgruppen über zwei Jahre
  • Durchführung vielfältiger Abstimmungsprozesse von der ministeriellen Ebene bis zur Einzelperson
  • Entwicklung von inhaltlichen Grundlagen, Beiträgen und konzeptionellen Ansätzen
  • Erarbeitung eines Projektbaukastens
  • Erarbeitung und Gestaltung von drei Arbeitsordnern, eines Projektberichts sowie von Flyern und Broschüren
  • äußerst vielfältige Einbeziehung der Öffentlichkeit

Der Naturpark: Am 1. Februar 1999 wurde in Titisee der Verein Naturpark Südschwarzwald e. V. gegründet. 97 Gemeinden mit annähernd 380.000 Einwohnern und 322.000 ha Fläche gehören dazu. Der Naturpark Südschwarzwald war seinerzeit damit der größte Naturpark Deutschlands. Ziel des ‚Naturpark Südschwarzwald‘ ist es,

  • den Südschwarzwald als vorbildliche Erholungslandschaft zu erhalten und weiterzuentwickeln,
  • die Schönheit, den Charakter und die Vielfalt von Natur und Landschaft sowie die Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und zu schützen,
  • neue Perspektiven für eine lebensfähige Landwirtschaft aufzuzeigen, insbesondere durch die Erhaltung funktions- und wettbewerbsfähiger landwirtschaftlicher Betriebe,
  • eine Forstwirtschaft zu fördern, die sich an den Grundsätzen einer naturnahen Waldwirtschaft und der Sicherung der Waldfunktionen orientiert,
  • mit einer Inwertsetzung der Kulturlandschaft Südschwarzwald über die Nachfrage nach heimischen Qualitätsprodukten der Land- und Forstwirtschaft neue Impulse zu geben,
  • den Südschwarzwald als international bedeutsame Tourismusregion zu stärken und auszubauen,
  • den Städten und Gemeinden notwendigen Planungsspielraum, insbesondere für Siedlungsentwicklung, Ausbau der Infrastruktur und Gewerbeansiedlungen aufzuzeigen Einklang mit den Zielen des Naturparks.

Der Naturpark bedeutet für die Landschaft Südschwarzwald ein Qualitätssiegel. Er schafft die Grundlage für zusätzliche Fördermittel, bildet die Basis für einen gezielten und optimalen Einsatz dieser Mittel und eröffnet ein Klima für Innovation, Kreativität und Investitionsbereitschaft. Dies setzt allerdings klare Zielsetzungen voraus, die von allen verantwortlichen Stellen vor Ort erarbeitet, getragen und umgesetzt werden. Zielkonflikte zwischen den o.g. Themenfeldern wurden gelöst.

Die Naturparkkonzeption: Mit der Naturparkkonzeption ist gemeinsam mit den Menschen der Region der Naturpark von der Idee, seinen Zielen bis zu einem Gesamtkonzept zur Umsetzung eines Naturparks Südschwarzwald entwickelt worden:

  • Bestehende Pläne, Konzepte und Initiativen wurden aufgenommen, weiterentwickelt und in das Gesamtkonzept eingebunden. Zusätzlich wurde ein Gutachten der Sporthochschule Köln zum Natursport erarbeitet und eingebunden.
  • Die angesprochenen Themenbereiche Natur- und Landschaft, Land- und Forstwirtschaft, Freizeit, Erholung und Tourismus sowie Siedlungsentwicklung wurden nicht isoliert voneinander betrachtet, sondern im Hinblick auf zu nutzende Synergieeffekte in einem vernetzten System entwickelt.
  • Die Naturparkkonzeption ist „von unten“ erarbeitet worden: Die Einbeziehung von insgesamt etwa 1600 Personen, die Durchführung einer Vielzahl an Veranstaltungen, die Begleitung des Prozesses mit 16 Arbeitsgruppen sowie eine aktivierende Einbindung der Verwaltungen und Fachbehörden vor Ort spielten eine entscheidende Rolle.
  • Mit dem Konzept werden Empfehlungen für ein handlungs- und zukunftsorientiertes, d.h. flexibel und dynamisch ausgerichtetes Naturpark-Management gemacht.
  • Empfehlungen über weitere Entwicklungen sowie Aussagen zu Fördergeldern etc. wurden getroffen.