Weitwanderweg „Raetischer Limes“

Machbarkeitsstudie zur Konzipierung eines Qualitäts-Weitwanderweges

Auftraggeber
Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Projektzeitraum
2011 - 2012

Fläche
3789 qkm

Bearbeitet durch
Hage, Galandi, Rabus

Schwerpunkte:

  • Überprüfung der Modellierbarkeit eines Qualitäts-Weitwanderweges „Raetischer Limes“ in Baden-Württemberg und Bayern und Entwicklung von Vorschlägen für seine Realisierung
     
  • Definition des Streckenabschnitts entlang des Raetischen Limes zwischen Welzheim (Baden-Württemberg) und Kehlheim (Bayern)
  • Aufnahme und Digitalisierung touristischer Sehenswürdigkeiten, kulturlandschaftliche Besonderheiten sowie Erholungsinfrastrukturen
  • Einbezug von Attraktionspunkten in einen Korridor von maximal einer halben Tageswanderetappe beiderseits des Limes-Verlaufs
  • Überprüfung des vorhandenen Wanderweges mit drei Lupen vor dem Hintergrund des Prädikatsystem „Qualitätsweg wanderbares Deutschland“
  • Hinweise und Vorschläge zur Realisierung
  • Zusammenfassende Studie mit Steckbriefen zur Beurteilung einzelner Teilstrecken, Fotodokumentation, Übersichtskarten zu Teilabschnitten

Überblick: In Deutschland setzen Regionen zunehmend auf den Wandertourismus als wachsenden Wirtschaftsfaktor, weil gerade zertifizierte Wege, Übernachtungs- und Gastronomieangebote einen starken Vorteil im Wettbewerb der Regionen darstellen. Im Rahmen einer Qualitätsoffensive sind weit über 100 Premium- oder Qualitätswege in Deutschland ausgewiesen.

Ziel: Ziel des Projektes ist es, den nachhaltigen Ausbau und den Erhalt von Wanderwegen entlang des „Rätischen Limes“ durch eine Zertifizierung zu fördern und damit attraktiver für den Tourismus zu gestalten. Der Limes und sein direktes Umfeld bieten mannigfache Möglichkeiten, die historischen Besonderheiten der Region zu erleben. Hierzu gehören neben den Elementen des Limes wie Wachposten, Mauer etc. weitere Sehenswürdigkeiten und Angebote, die den Limes tangieren und somit zur Steigerung der Attraktivität des direkten Umfeldes beitragen. Ergänzt werden diese Angebote durch überregionale Wegstrecken, deren Routen den weiteren Zusammenhang der Region umfassen.

Zertifizierung des Wanderweges. Die Zertifizierungen von Wanderwegen gewährleistet einen Qualitätsstandard und dessen langfristige Aufrechterhaltung. Die in Deutschland gängigen zwei Zertifizierungssysteme umfassen bestimmte Kriterien, die Wanderwege erfüllen müssen, um dem Wanderer ein optimales Wandererlebnis zu bieten. Da der Weitwanderweg „Obergermanischer Limes“ als Prädikatsystem „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgewiesen ist, ist es sinnvoll, den „Raetischen Limes“ ebenfalls auf dieses bewährte Qualifizierungssystem des Deutschen Wanderverbandes abzustimmen.

Das Prädikat legt deutschlandweite Standards für Wanderwege fest und bringt dreifachen Nutzen für den Wandertourismus:

  • Die Qualität der Wegeinfrastruktur wird in der Region thematisiert und nachhaltig verbessert.
  • Der Wandergast bekommt eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für seine Reiseentscheidung.
  • Die Wanderdestinationen können das Qualitätszeichen als Wettbewerbsvorteil in der Vermarktung des wandertouristischen Angebots nutzen und sich als Qualitätsmarke profilieren.

Ergebnis: Aus dem Vergleich der drei näher betrachteten Teilstrecken wird die unterschiedliche Ausgestaltung der Wegeabschnitte deutlich. Werden in manchen Teilabschnitten die Aspekte des Limes bereits für den Wanderer erlebbar umgesetzt, so herrscht in anderen Teilbereichen noch erheblicher Handlungsbedarf. Die Voraussetzungen für eine Zertifizierung nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbands als Qualitätswanderweg werden bisher nur in Teilbereichen des Weitwanderwegs Limes erfüllt. Während beispielsweise auf der Fränkischen Alb in erster Linie lediglich Pflegemissstände zu beseitigen sind, entspricht in dem Abschnitt der Ostalb das Wegeformat, insbesondere der Wegebelag, in keinster Weise den Vorgaben einer Zertifizierung.

Ausblick: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“. Um dieses Projekt wirtschaftlich sinnvoll umsetzen zu können, müssen Organisationsstrukturen entwickelt werden. Sowohl der Aufbau, die Entwicklung und Kennzeichnung der neuen Wanderwege ist zu planen, als auch das passende Marketing und Vertriebssystem.