Fachbeitrag Biotopverbund und Biodiversität zum Regionalplan Hochrhein-Bodensee

Auftraggeber
Regionalverband Hochrhein-Bodensee

Projektzeitraum
2016 - 2022

Fläche
2756 km²

Bearbeitet durch
Hage, Bachmann, Baeumer, Gold, Rabus

Schwerpunkte:

  • Erarbeitung des regionalen Biotopverbunds Hochrhein-Bodensee unter Einbezug regionaler Experten
  • Zusammenstellung aller Grundlagen zum Biotopverbund
  • Inhaltliche Vorbereitung und Begleitung von drei Workshops
  • Ausformung des regionalen Biotopverbunds
  • Erarbeitung von Hinweisen zur Umsetzung durch die Instrumente der Regionalplanung, des Naturschutzes, eines Kompensationsmanagementes sowie durch Naturschutzprojekte
  • Aufbereitung einer Broschüre zum Biotopverbund Region Hochrhein-Bodensee
  • Einbezug regionaler Experten im Rahmen des naturschutzfachlichen Beitrags der Naturschutzverwaltung

Durch die ständig zunehmende Flächeninanspruchnahme in den Bereichen Siedlung, Industrie und Verkehr sowie durch weitreichende Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft wurden und werden Lebensräume nicht nur drastisch verkleinert, sondern auch zerschnitten. Die naturnahen Reste liegen heute oftmals wie Inseln in einer für die Arten ansonsten lebensfeindlichen Umwelt. Als Folge dieser Entwicklung ist die Abnahme bzw. das Aussterben zahlreicher Pflanzen- und Tierarten zu beklagen. Denn Tier- und Pflanzenpopulationen sind i. d. R. nur dann überlebensfähig, wenn die Möglichkeit reger Austausch-, Ausbreitungs- und Wanderungsbewegungen besteht. Auch eine Reaktion auf Umweltschwankungen wie z.B. den Klimaänderungen wird dadurch erleichtert oder erst ermöglicht.

Der Biotopverbund stellt ein Instrument dar, um diesem Trend entgegenzuwirken. Dabei gilt es nicht nur die naturnahen Restflächen weiterzuentwickeln und dauerhaft zu sichern sowie die Durchgängigkeit der verbindenden Landschaftsmatrix zu erhalten, sondern auch die Entwicklung neuer Lebensräume und Trittsteinbiotope sowie die Durchführung von Wiedervernetzungmaßnahmen an bestehenden Barrieren eine Verbesserung der Verbundfunktion zu erreichen.

Durch die Aufnahme des Fachplans Landesweiter Biotopverbund und des Wildtierkorrdors in das Naturschutzgesetz Baden-Württemberg 2015 hat der Biotopverbund eine gesetzliche Grundlage erhalten, welche durch die Landschaftsrahmenplanung weiter auszuformen ist und soweit erforderlich und geeignet durch Übernahme in den Regionalplan planungsrechtlich zu sichern (§§10,22 novelliertes Naturschutzgesetz BW).

Der erarbeitete Biotopverbund der Region Hochrhein-Bodensee im Landschaftsrahmenplan 2007 ist noch vor Änderung der Naturschutzgesetzgebung und der Aufstellung des landesweiten Fachplans Biotopverbund erfolgt. Aus diesem Grund war die Erarbeitung eines regionalen Biotopverbundes Hochrhein-Bodensee und somit eine Neubearbeitung dieser Thematik erforderlich.

Der Biotopverbund für die Region Hochrhein-Bodensee wurde in drei Modulen erarbeitet:

  • Bestandsaufnahme: alle verfügbaren Informationen wurden zusammengetragen, aktualisiert und interpretiert.
  • Naturschutzfachlicher Beitrag der Naturschutzverwaltung: Verifizierung der Kernflächen und Kernräume des Biotopverbundes hinsichtlich ihrer Bedeutung für den regionalen Biotopverbund, die Konkretisierung der Zielartenliste und die Ermittlung von Verbreitungsdaten relevanter Zielarten. Hierzu wurden drei Workshops mit Experten und Gebietskennern durchgeführt. Die Workshops und weitere vertiefende Gespräche mit Experten dienten auch dazu, weitere Grundlagen bei den Naturschutzverwaltungen, relevanten faunistischen Arbeitsgruppen und den Gebietskennern abzufragen.
  • Ausformung des regionalen Biotopverbundes und Umsetzungshinweise: Konkretisierung des regionalen Biotopverbunds im Maßstab 1:50.000. Es werden Hinweise zur Umsetzung durch die Instrumente der Regionalplanung, des Naturschutzes, eines Kompensationsmanagementes sowie durch Naturschutzprojekte gegeben.