Klimawandel- und Klimaanpassung VVG Bühl-Ottersweier (KLIMOPASS)
Zukunftsfähige Gesundheits-, Lebensumfeld- und Erholungsvorsorge
Auftraggeber
VVG Bühl-Ottersweier
Projektzeitraum
2017 - 2018
Fläche
10.242 ha
Bearbeitet durch
Riedl, Hage, Baeumer, Rabus
Schwerpunkte:
- Durchführung des KLIMOPASS-Modellprojektes in der VVG Bühl-Ottersweier zur partizipativen Erarbeitung eines Klimaanpassungskonzeptes und seine spätere Integration in den kommunalen Landschafsplan
- Auswertung von Klimaprojektionen; Ermittlung potenzieller Betroffenheiten der Handlungsfelder gegenüber Klimaveränderungen und Darstellung möglicher Anpassungskapazitäten: Landnutzungen, Boden, Hitzebelastung, Luftschadstoffe, Allergene, Infektionserreger, Wasser, Arten und Lebensräume sowie Landschaft und Erholung
- Entwicklung von Zielen und Handlungsempfehlungen zur Klimaanpassung für die VVG Bühl-Ottersweier in den Themenbereichen Lebens- und Wohnumfeld, Gesundheit sowie Landschaft und Erholung
- Erprobung der methodischen Arbeitshilfen zur Klimaanpassung der TU-Berlin (2016)
- Durchführung einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit mit einem „KLIMOPASS-Erlebnisweg“ in der Stadt Bühl, verschiedener Vorträge, einer Schulveranstaltung, Erstellung eines jugendgerechten Flyers und einer allgemeinverständlichen Broschüre zu den Projektergebnissen
- Inhaltliche Organisation und Fachmoderation von drei Bürgerwerkstätten
- Erarbeitung eines Projektberichts und thematischer Karten für eine Integration der Inhalte in den Landschaftsplan
Das angewandte und im Rahmen der KLIMOPASS-Förderung des Landes Baden-Württemberg geförderte Modellprojekt zur Klimaanpassung in der VVG Bühl-Ottersweier hatte die Erhaltung eines gesunden Lebensumfeldes für die Menschen in der VVG vor dem Hintergrund des Klimawandels zum Ziel. Wo nötig, sollten Maßnahmen zur Klimaanpassung aufgezeigt werden.
Auf Grundlage der Klimaleitplanken des Landes Baden-Württemberg (2013) und der Fachgutachten zur landesweiten Klimaanpassungsstrategie (2015) wurden methodischen Arbeitshilfen der TU-Berlin (2016) zur Identifizierung klimawandelempfindlicher Raumnutzungen im Hinblick auf eine gesunderhaltende Lebensumwelt und einer besonderen Betrachtung des Schutzguts „Mensch“ erprobt. Einige Aspekte der Berliner Handreichung wurden am Beispiel der VVG Bühl-Ottersweier methodisch erweitert bzw. modifiziert. Die Analyseergebnisse stellten die Grundlage für Ziele und Klimaanpassungserfordernisse in den drei Themenfelder „Gesundheit“, „Lebensumfeld“ und „Erholung“ dar, welche gemeinsam mit Expert*innen und Bürger*innen in drei Beteiligungswerkstätten entwickelt wurden.
Ein besonderer Fokus des Projektes lag auf einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um die Inhalte von Klimawandel und Klimaanpassung greifbar zu machen und zum aktiven Handeln vor Ort zu motivieren. Mit einem jugendgerechten Flyer, drei moderierten Bürgerwerkstätten, dem KLIMOPASS-Erlebnisweg, einer allgemeinverständlichen Broschüre zum Projekt sowie einer Schulveranstaltung wurden unterschiedliche Zielgruppen der VVG Bühl-Ottersweier angesprochen.
Das Projekt verfolgte eine querschnittsorientierte Herangehensweise, welche auch Synergien und Zielkonflikte mit anderen städtischen Planungen (bspw. FNP, GOP, städtebauliche Entwicklungskonzepte) beleuchtete. Die multifunktionalen Wirkungen von Grün im Siedlungsbereich, Flächenschutz versus Freiraumversorgungen und „doppelte Innenentwicklung“ sind hierfür Beispiele.
Ausblick – KLIMOPASS wirkt nach: Die Ergebnisse werden in einem dem Projekt nachgelagerten Schritt in den kommunalen Landschaftsplan der VVG Bühl-Ottersweier integriert. Zudem konnte die intensive Öffentlichkeitsarbeit eine Bewusstseinsbildung bei den kommunalen Gremien und der Bürgerschaft erreichen. Nicht nur die Ausrufung des Klimanotstandes für die Stadt Bühl, sondern auch das klare Bekenntnis der Stadtverwaltung zu mehr Grün in der Stadt, welches durch einen dezidiert beauftragten Landschaftsplan für den Innenbereich optimal in die Bauleitplanung integriert werden soll, sind positive Nachwirkungen des Modellprojektes. Die Projektergebnisse wurden zudem als Best-Practice Beispiel in den Leitfaden zur kommunalen Landschaftsplanung der LUBW integriert.