DACH+ - Raumbeobachtung und Monitoring

Auftraggeber
D-CH Raumordnungskommission

Projektzeitraum
2006 - 2007

Projektpartner
Prof. Dr. Jacoby, München

Fläche
28996 qkm

Bearbeitet durch
Hage, und andere

Schwerpunkte:

  • INTERREG IIIA-Projekt zur Entwicklung einer ständigen Raumbeobachtung und Raumentwicklung im Dach+-Grenzraum Deutschland, Österreich, Schweiz und Lichtenstein
     
  • Entwicklung und Koordination des Projektprozesses
  • Entwicklung eines Indikatorensets
  • Entwicklung von inhaltlichen Beiträgen zum Monitoringansatz
  • Entwicklung eines Geoportals
  • inhaltlichen und organisatorische Begleitung der Studienaufträge
  • Gestaltung, Organisation und Fachmoderation von Steuerungssitzungen und Workshops
  • Erarbeitung und Gestaltung eines Projektberichts
     
  • Auszeichnung als bestes INTERREG III Projekt in Europa; insgesamt wurden mit INTERREG III 2800 Projekte gefördert

Der Raum: Der gemeinsame Raum im deutsch-österreichisch-schweizerisch-liechtensteiner Grenzgebiet, der „DACH+ Grenzraum“, ist eine wichtige Region in Zentraleuropa: Eine große Chance für die Weiterentwicklung dieses Raumes liegt in der grenzüberschreitenden Kooperation. Hierbei ist es Aufgabe der Raumplanung, die für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit benötigten Informationen der Raumentwicklung aufzubereiten. Eine entscheidende Voraussetzung hierfür ist ein fortlaufend aktualisierbares, raumplanerisches Informationssystem.

Von den Grundlagen zur Raumordnungskonzeption: Die in den Ländern verfügbaren Unterlagen und Daten sind meist nicht miteinander vergleichbar. In einem Geoportal werden die aufbereiteten Daten grenzüberschreitend und harmonisiert dargestellt. Die Entwicklung eines gemeinsamen Monitoringansatzes zur Unterstützung einer nachhaltigen Raumentwicklung ist ein Kernelement des Gesamtprojektes.

Ansatz: Eine moderne Raumbeobachtung soll die verschiedenen Aspekte der Beobachtung räumlicher Entwicklungen im engeren Sinne, der Überwachung von planungsbedingten Auswirkungen im Raum (Monitoring) und der Evaluierung von Planungen miteinander verbinden und damit schließlich auch Möglichkeiten eröffnen, die so gewonnenen Informationen für weitergehende Steuerungsansätze in der Raumplanung (Controlling) zu nutzen.

Eine zentrale Grundlage hierzu ist ein Indikatorenset, welches die wichtigsten räumlichen Entwicklungen einschliesslich raumbedeutsamer Einflussgrössen abbildet. Die Indikatoren müssen geeignet sein, einen Entwicklungsstand und Veränderungen ausreichend zu beschreiben. Eine grenzüberschreitende Raumbeobachtung soll darüber hinaus durch Vernetzung und Ergänzung der nationalen Raumbeobachtungssysteme spezielle grenzübergreifende Raumentwicklungen identifizieren und transparent machen.

Bei der Aufstellung eines Indikatorensystems für die grenzüberschreitende Raumbeobachtung im DACH+ Raum ist der Zielkonflikt zwischen der Vollständigkeit und einem hohem Detaillierungsgrad der Indikatoren einerseits und der Kontinuität des Monitorings andererseits gelöst worden. Dazu wurden vorhandene, national und regional unterschiedliche Indikatorensets im DACH+ Raum abgeglichen und gegenseitig mit dem Ziel vergleichbarer Daten ergänzt. Indikatoren zu besonderen, grenzüberschreitenden Raumentwicklungsphänomenen sind hinzukommen.

Vor diesem Hintergrund wurden 10 Kernindikatoren im DACH+ Raum entwickelt:

  • Wohnbauflächen mit guter ÖV-Erreichbarkeit
  • Verkehrsaufkommen (Modal split)
  • Bodenschutz und Flächenhaushalt (Siedlungsflächeninanspruchnahme)
  • Erholung und Freiraumschutz (Landschaftszerschneidung)
  • Arten- und Biotopschutz, Biodiversität (Geschützte Gebiete)
  • Gewässerschutz (Fliessgewässergüte)
  • Lärmschutz (lärmbelastete Bevölkerungsanteile)
  • Wirtschaftliche Leistungskraft (Bruttowertschöpfung)
  • Bildung und Qualifikation (Beschäftigte höherer Berufsausbildung)
  • Beschäftigung (Erwerbstätigenquote / Arbeitslosenquote)

Dieser Vorschlag mit den raum- planerischen Leitvorstellungen und Zielsetzungen für den DACH+ Raum in Bezug gesetzt.